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Internationale Zugtierkonferenz

Kürzlich fand die zweitägige internationale Zugtierkonferenz «Draft Animals in the Past, Present and Future» statt, die von der UNSESCO Welterbestätte Kloster Lorsch in Deutschland organisiert wurde. Mit Menschen aus der ganzen Welt virtuell zusammenzukommen, die sich für eine ähnliche Sache wie wir engagieren, war äusserst inspirierend.


Im Rahmen der Tagung wurde ein Archiv erstellt, in dem Beispiele von Arbeiten mit Zugtieren im 21. Jahrhundert als kurze Videoclips erfasst wurden. Neben vielen interessanten Beiträgen – wie dem Einsatz von Eseln in der Subsistenz-Landwirtschaft in Burkina Faso oder von Pferden auf französischen Weingütern – wurde auch unser «Förderprojekt Zugrinder» dokumentiert. Vorgestellt wird es von Projektleiterin Joana Ryser, Léon Bickel, Leiter FastRunner-Programme, und unseren Rindern Elly und Milou.



Während der Konferenz wurden unterschiedliche Aspekte aus der Welt der Arbeitstiere beleuchtet und diskutiert: Ihre historischen Bedeutung für die Menschheit, etwa für den Transport von schweren Gütern, die heutige Verbreitung von Zugtieren in verschiedenen Gebieten Afrikas, Europas und den USA, innovative Weiterentwicklungen von Anspannungsarten zum Wohl der Tiere bis hin zum Beitrag, den Zugtiere als erneuerbare Energiequelle zu einer nachhaltigen Landwirtschaft leisten.


Aufgezeigt wurde auch, inwiefern der Einsatz von Arbeitstieren zu verschiedenen von der UN formulierten Entwicklungszielen beitragen: In ärmeren Regionen kann der Einsatz von Zugtieren Armut reduzieren, zur Ernährungssicherheit, Gleichstellung der Geschlechter und dem Recht auf Bildung beitragen – etwa dann, wenn Tiere schwere Arbeiten wie den Wassertransport übernehmen, der in vielen Gebieten Afrikas im wahrsten Sinne des Wortes auf den Schultern von Frauen und Kindern lastet.


Einig war man sich an der Konferenz, dass es ein Umdenken in der Gesellschaft und der Politik braucht. Denn der Einsatz von Zugtieren wird vielerorts als rückständig betrachtet. Wenn das Arbeiten mit Zugtieren wieder mehr Wertschätzung erhält, können auch Rahmenbedingungen geschaffen werden, die deren Einsatz von fördern.

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